Sentinel oder Wächterlymphknotenszintigraphie

Vorbereitung auf die Untersuchung

Eine spezielle Vorbereitung auf die Untersuchung ist nicht notwendig. Es ist nicht erforderlich nüchtern zu erscheinen. Medikamente können wie gewohnt eingenommen werden.

 

Ablauf der Untersuchung

Zunächst erfolgt ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt, in dem Vorerkrankungen, aktuelle Beschwerden sowie bisherige Untersuchungen und Therapien erfragt werden und zudem der Untersuchungsablauf erklärt wird. Anschließend wird mit einer feinen Nadel eine schwach radioaktiv markierte Eiweißsubstanz, 99mTc-Nanokolloid, an 4 Punkten außerhalb des Tumors injiziert (beim Melanom und Vulvakarzinom um den Tumor/die Narbe herum, beim Mammakarzinom in der Regel um die Brustwarze herum, je nach Tumorlage). Um eine Kontamination der umliegenden Haut mit der radioaktiven Substanz zu vermeiden, wird der umliegende Hautbereich mit einem Tuch abgedeckt. Das Arzneimittel wird auf dem gleichen Weg wie mögliche Tumorzellen über die Lymphgefäße abtransportiert, wodurch die relevanten Wächterlymphknoten identifiziert werden können. Nach erfolgter Markierung können die Patienten sich zunächst bewegen und eine Pause einlegen sowie nach einer von den MTAs bestimmten Zeitangabe wieder in die Praxis zurückkehren.

Empfindliche Kameras (Gammakameras) zeichnen dann nach ca. 2 Stunden Bilder auf, auf denen die dynamische Verteilung des Arzneimittels von der Injektionsstelle beginnend bis zu den ersten Lymphknoten nachverfolgt und sichtbar gemacht werden kann. Auf der Haut wird nun mit einem Stift der Punkt markiert, auf der sich der Wächterlymphknoten projiziert.

Die operative Entfernung des Tumors erfolgt in der Regel am Folgetag. Mit Hilfe einer Sonde zur Messung der Radioaktivität kann während der Operation der am Vortag markierte Wächterlymphnoten genau identifiziert, entnommen und feingeweblich untersucht werden, um so einen möglichen Befall mit Tumorzellen feststellen und das weitere Vorgehen danach festlegen zu können.

 

Mögliche Risiken und Komplikationen

Bei der sehr seltenen Eiweißallergie kann die Untersuchung nicht durchgeführt werden, da das Arzneimittel aus radioaktiv markierten Eiweißpartikeln besteht und so eine allergische Reaktion hervorrufen kann. Darüber hinaus sind nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Arzneimittels nicht bekannt.

Die Untersuchung ist mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die in Abhängigkeit des Tumors etwa dem 0,5- bis 1-fachen Wert der jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~ 2.1 mSv pro Jahr) entspricht.

 

Befundmitteilung

Einen schriftlichen Befund der Untersuchung mit relevanten Bildern erhält die überweisende Ärztin oder der überweisende Arzt unmittelbar nach der Untersuchung.

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