Nebenschilddrüsenszintigraphie
Die Nebenschilddrüsenszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Diagnoseverfahren zur Darstellung der Glandulae parathyreoideae (Nebenschilddrüsen). Die Nebenschilddrüsen werden auch als Epithelkörperchen bezeichnet und sekretieren als hormonelle Drüsen lebenswichtige Hormone, die für den Knochenstoffwechsel bzw. den Calciumhaushalt essentiell sind. Als Szintigraphie wird ein bildgebendes Verfahren bezeichnet, in dessen Verlauf dem Patienten ein Radionuklid (radioaktiver Stoff, sogenannter Tracer) appliziert wird. Im sogenannten Szintigramm kann anschließend die Strahlung, die sich zuvor im zu untersuchenden Organ angereichert hat, mit einer speziellen Kamera (Gammakamera) visualisiert werden. Die so entstandenen Bilder können diagnostisch verwertet werden.
Darstellung der Nebenschilddrüse erfolgt vor allem zur Lokalisation von Adenomen oder Hyperplasien der Nebenschilddrüsen, wenn dies mit anderen bildgebenden Verfahren nur ungenügend möglich ist. Vor einem operativen Eingriff dient die Untersuchung zur genaueren Planung und Optimierung der Entfernung von Adenomen bzw. Hyperplasien. Bei einem Adenom handelt es sich um eine primär gutartige Neubildung von Drüsengewebe, die bösartig entarten kann. Eine Hyperplasie ist eine Vermehrung eines Gewebes durch Zunahme der Zellzahl, nicht aber der Zellgröße. Das medizinische Problem einer Vermehrung des Drüsengewebes ist die damit einhergehende verstärkte Ausscheidung von Parathormon, die z. B. zum Hyperparathyreoidismus führen kann. Bei dieser Erkrankung wird das Hormon Parathormon vermehrt ausgeschüttet, dies führt zu einer Störung des Calciumhaushaltes. Folgen dieser Störungen sind Osteoporose (Knochenschwund) aufgrund einer vermehrten Calciumfreisetzung aus dem Knochen, Nephrolithiasis (Nierensteine) aufgrund einer vermehrten Calciumexkretion (-Ausscheidung) in den Urin, Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) durch Ablagerung von Calcium und Phosphat in den Gefäßen sowie weitere, zum Teil unspezifische Symptome.